Der Staatsanwalt geht außerdem "sehr stark" davon aus, dass weitere Sportarten - wie der Radsport - betroffen seien. "Weil er Personen kennt, und Kontakte in die Szene hat, halte ich das für nicht unwahrscheinlich."
Bis zu 15.000 Euro pro Athlet
Er nehme an, dass der Arzt für seine Dienste zwischen acht- und fünfzehntausend Euro pro Athlet und Saison verdient habe. "Das war ein all-inclusive-Paket", sagte Gräber. Die Causa sei in Deutschland in seiner Dimension bisher einzigartig. "Mir fällt kein Fall ein, der ähnlich spektakulär vom Aufschlag und ähnlich gut von der Beweislage gelaufen ist."
Bei Razzien österreichischer und deutscher Behörden waren vergangenen Mittwoch in Seefeld und in Erfurt fünf Langläufer, der Mediziner als Hauptverdächtiger sowie Komplizen des Arztes festgenommen worden. Das Quintett aus Österreich, Estland und Kasachstan ist nach Geständnissen mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Der Anwalt des Sportmediziners hat vollste Kooperationsbereitschaft seines Mandanten angekündigt. In Tirol wurde am Freitag auch noch ein heimischer Radprofi vorübergehend festgenommen, auch er ist geständig, Blutdoping angewendet zu haben.