Niskanen gewinnt überlegen Gold über 15 km
Ivo Niskanen wird seiner Favoritenrolle im Langlauf über 15 Kilometer in der klassischen Technik gerecht und holt sich nach Bronze im Skiathlon die Goldene in seiner Paradedisziplin.
Der Finne verweist Skiathlon-Sieger Alexander Bolshunov (RUS) und Sprint-Olympiasieger Johannes Klaebo (NOR) auf die Ränge. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Russen beträgt im Ziel komfortable 23,2 Sekunden, Klaebo ist als Dritter 37,5 Sekunden langsamer.
Für die Familie Niskanen ist es nach Silber von Schwester Kerttu über 10 km am Vortag bereits die dritte Medaille in China. Das Podium verpassen am Freitag Hans Christer Holund (NOR) als Vierter und Alexey Chervotkin (RUS) als Fünfter knapp.
Der einzige Starter aus Österreich, Mika Vermeulen, zeigt wie schon im Skiathlon (Anm. 16.) eine über weite Strecken gute Vorstellung wird 23. Die Leistungen des Steirers in Peking sind aber ein Versprechen für die Zukunft: Nur der zehntplatzieter Schwede William Poromaa ist von den vor ihm klassierten Athleten jünger als der 22-jährige Vermeulen.
Voll zufrieden war Österreichs einziger männlicher Distanzläufer bei diesen Spielen trotzdem nicht: "Man ist immer so gut wie sein letztes Rennen. Mein Anspruch ist, immer einen neuen besten Tag zu haben."
Es sei ihm aber klar, dass man sich nicht immer verbessern kann. Seine Platzierungen in Zhangjiakou hätte er davor gleich unterschrieben: "Olympia gibt mir doch viel Vertrauen, weil ich weiß, wenn ich einen guten Tag habe, gehöre ich zu den Leuten dazu, auf die man schaut", sagte Vermeulen. "Darum geht es. Bis zum nächsten Olympia sind noch vier Jahre zum Besserwerden."
Sein Rennen habe er wie geplant nicht zu schnell angefangen, dann gut aufgebaut und am Ende stark nachgelassen. Möglich, dass ein Wachsfehler daran schuld sei, den er freilich auf seine Kappe genommen hat. "Nachdem wir die Skier schon abgegeben hatten, wollte ich noch eine Extra-Wachsschicht unter dem Fuß haben", erläuterte der gebürtige Niederländer. "Dann habe ich es leider im Rennen ein bisschen langsam gehabt."
Während es für Vermeulen am Samstag über Seoul, Paris und München nach Oslo und dann zur Vorbereitung auf die U23-WM in Norwegen geht, starten die Asse in ihre zweite Olympia-Woche. Weiter geht es bei den Männern am Sonntag mit der Staffel, am Dienstag mit dem Team-Sprint und am Samstag nächster Woche mit dem 50-km-Rennen in der Skating-Technik.
"Ich habe mich stark gefühlt und das Rennen kontrolliert. Dieser Erfolg bedeutet sehr viel für mich", freute sich Niskanen, der im Ziel ausgelassen jubelte. 2014 in Sotschi hatte er in diesem Rennen Bronze um nur 0,2 Sek. verpasst, das habe lange nachgewirkt. "Es waren lange acht Jahre, bis dieses Rennen (klassisch) wieder im Olympia-Programm gekommen ist."
Bolshunov war in seinem Resümee zwiegespalten: "Ich bin glücklich über Silber, wollte aber eigentlich schon den Sieg." Und Klaebo zeigte sich mit Bronze zufrieden: "Das ist wie eine Goldmedaille für mich, mein erster Podestplatz über diese Distanz bei einem Großereignis."