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Flocks Enttäuschung: "Man findet keine Worte"
Mit "einer großen Enttäuschung" haben die Winterspiele in China für Janine Flock geendet. Nach Platz vier in Pyeongchang vor vier Jahren konnte sie die offene Rechnung bei Olympia in Peking nicht begleichen, die 32-Jährige wurde nach vier Läufen im Eiskanal in Yanqing nur Zehnte. 1,58 Sekunden fehlten auf den Bronze-Rang. Gold sicherte sich die Deutsche Hannah Neise.
Sie habe so viele Jahre reingesteckt, so viele Leute hätten investiert, optimiert, sogar der Rennanzug sei noch umgeschneidert worden. "Man findet keine Worte. Ich habe es einfach nicht umgesetzt, ich brauche noch Zeit, das zu realisieren. Ich habe bis zum letzten Lauf versucht, Gas zu geben und auf Linie zu bleiben."
"Man macht sich narrisch"
Olympia stehe über allem. "Das andere sind schöne Zwischenziele, die man braucht", hatte Flock vor den Winterspielen die Bedeutung hervorgestrichen und dem alles untergeordnet. Ihre Familie und Freunde hatte sie aus Sorge vor einer Coronavirus-Erkrankung zuletzt kaum gesehen. "Jetzt freue ich mich auf meine Familie, ich weiß, ich habe den Rückhalt. Wir werden aber trotzdem weiterarbeiten."
Sie habe das Timing auf der Bahn nicht gefunden. "Und wenn ich die Lenkbewegung in der Kurve nicht abschließe, habe ich immer diese Rutscher dabei und da fährst du knapp an die Bande ran. Das ist eine Gefühlssache. Man versucht das rauszufinden und macht sich narrisch." Vom Equipment her sei sie gut dagestanden und auch mental gut drauf gewesen, betonte Flock. "Trotzdem gibt es Momente, die man sich nicht erklären kann. Wenn man gut in Form, aber nicht fähig ist, abzuliefern, muss man das wahrscheinlich einfach so akzeptieren."
"Deswegen geben wir nicht auf"
Sie schaue nun von Jahr zu Jahr, die WM 2023 in St. Moritz sei ein Ziel. "Wir haben seit Jahren konstanten Erfolg. Das zeigt, wir arbeiten gut. Wenn es an so einem Tag nicht klappt, ist es einfach so. Deswegen geben wir nicht auf, deswegen lassen wir es nicht oder reden nie mehr von Olympia." Das werde immer ein Highlight sein. "Da braucht es Glück und Tagesverfassung."
Die dreifache Ex-Europameisterin ist auf dem Cover der aktuellen Österreich-Ausgabe des Magazins Playboy zu sehen. Ob das dadurch gestiegene Interesse an ihrer Person möglicherweise die Leistung beeinflusst habe? "Das ist eine schöne Nebensache gewesen, das hat mit dem Sport nichts zu tun. Das kann man schon trennen." Klar habe es etwas Wind gemacht, aber das habe sie gefreut, das sei kein negativer Einfluss gewesen.
Die Deutschen waren bisher die großen Gewinner im Eiskanal, sie holten alle sechs Goldmedaillen und weiteres Edelmetall. Nach den vier Rodel-Siegen schaffte wie bei den Männern Christopher Grotheer auch die erst 21-jährige Neise den ersten Skeleton-Olympiasieg für ihr Land. Nach dem achten Platz zum Auftakt markierte Neise drei Bestzeiten und triumphierte 0,62 Sekunden vor der Australierin Jaclyn Narracott und 0,84 vor der Weltcupsiegerin Kimberley Bos (NED).