"Für mich ist der Papa der Papa - nicht der Olympiasieger"
Alleine stand der Vorarlberger auch im Frühjahr da. Nach ausbleibenden Ergebnissen schaffte er der in Bludenz geborene Technik-Spezialist nicht mehr durch die Kader-Selektion des ÖSV. Aufgeben war für den 29-Jährigen aber kein Thema. Auf eigene Kosten finanzierte sich der Warther das Sommertraining - und kämpfte sich an die Weltspitze.
Mit dem krönenden Höhepunkt Olympia-Gold. In der Kombination. In jener Disziplin, in der sein Vater Hubert Strolz vor 34 Jahren in Calgary Olympiasieger wurde. Eine unglaubliche Geschichte - eine weitere dieser außergewöhnlichen Goldmedaille!
Natürlich kamen auch Erinnerungen an den Triumph seines Vaters hoch. Druck habe er als Sohn eines Olympiasiegers aber keinen verspürt. Denn: "Für mich ist der Papa der Papa - nicht der Olympiasieger. Als Kind drückt man einen Papa und keinen Olympiasieger. Und das ist er immer so gewesen. Er war für mich immer eine Riesenstütze.
Dementsprechend richtet Johannes ein Danke an Hubert Strolz - wie auch an die weiteren Familienmitglieder. "Sie haben mir immer den Rücken freigehalten und an mich geglaubt."
"Gefühlt, dass ich alles Nötige habe, um ganz vorne mitzufahren"
Vorbild war sein Vater aber allemal: "Von ihm habe ich gelernt, dass man schon hart schaffen muss, und auch wenn es einmal nicht läuft, dass man da durch muss."
Nicht gelaufen ist es für Strolz öfters in seiner Karriere. Die war im Frühjahr 2021 eigentlich schon vorbei. Die Ergebnisse hatten gefehlt - der Platz im ÖSV-Kader war weg. Strolz steckte aber den Kopf nicht in den Sand - und zeigte eine eindrucksvolle Reaktion.
Ich habe jetzt eine lange Zeit gehabt, wo ich viele Niederlagen erlebt habe, jetzt darf ich einmal jubeln", freut sich Österreichs vierter Olympiasieger in der Kombination. "Im tiefsten Inneren hab ich gemerkt, dass ich alles Nötige habe, was es braucht, um im Sport ganz vorne mitzufahren."
An Tag X hat dann alles zusammengepasst. In der Abfahrt wächst Strolz über sich hinaus. Mit "Unterstützung" eines Teamkollegens. "Das Material war perfekt heute, speziell die Abfahrtsski waren absolute Raketen. Ich habe die Ski von Matthias Mayer bekommen", fährt Strolz. Auch die Slalomski waren gut. Ich hatte ein perfektes Gefühl."
Nach dem Rennen wurde das Gefühl in Gold gefärbt...