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Hirscher am Podest - Kristoffersen triumphiert

LAOLA1 Foto: ©

Ausgerechnet im Slalom von Kitzbühel gelingt Henrik Kristoffersen der erste Saisonsieg bzw. der erste Erfolg über Erzrivale Marcel Hirscher.

Der Norweger, der schon zur Halbzeit in Führung liegt, verweist den Salzburger Ausnahme-Könner mit beeindruckenden 0,97 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei.

Michael Matt, der nach dem ersten Lauf nur 0,10 Sekunden hinter Kristoffersen rangiert, "verfährt" sich und scheidet im zweiten Durchgang aus.

Für Kristoffersen ist es der zweite Kitzbühel-Sieg nach 2016 - Siegerliste>>>

Lokalmatador Manuel Feller verbessert sich von Rang 13 auf Platz 5, Marco Schwarz fällt auf Platz 16 zurück.

Ergebnis des Hahnenkamm-Slaloms>>>

 

"Der war wirklich, wirklich gut"

"Wirklich cool, ich war im zweiten Lauf ein paar Mal ganz am Limit, der war wirklich, wirklich gut", sagte Kristoffersen, der das zweite Mal in Kitzbühel nach 2016 gewann und im dichten Schneefall seinen insgesamt 16. Weltcupsieg holte.

"In Österreich ist die Stimmung bei Weltcuprennen immer so gut, ich liebe Österreich, ich freue mich sehr."

In dieser Saison war Kristoffersen zuvor bereits siebenmal auf Rang zwei und dreimal auf drei zu finden gewesen, langsam hatte er ob Hirschers Übermacht zu verzweifeln angefangen, ließ seinen Emotionen immer sichtbar freien Lauf. Im Disziplinweltcup liegt Hirscher noch 99 vor Kristoffersen, im Gesamtweltcup hat der Salzburger noch 154 auf den Norweger.

Hirscher: "Kein leichter Tag"

"Henrik war heute einsame Klasse für sich, für Michi ist es wahnsinnig schade, er hätte mit Henrik mithalten können. Das war kein leichter Tag, mit achtzig Punkten bin ich sehr zufrieden", sagte Hirscher, der zugab, dass er sich derzeit etwas schwerer tue als in den vergangenen Wochen.

Der Stockerlplatz war ihm aber sehr wichtig. "Dass ich nicht nur im Ausland, sondern auch bei Heimrennen gut fahre. Da fällt mir ein Stein vom Herzen." Auf die Egalisierung der 54 Weltcupsiege von Hermann Maier muss Hirscher damit zumindest bis Dienstag in Schladming warten.

Matt: "Klassisch verfahren"

Vor dem Augen seines Bruders und Olympiasiegers Mario Matt passierte Michael Matt in der Entscheidung ein Fehler, der möglicherweise einmal im Rennleben passiert.

"Ich habe das nicht mehr ganz vor mir gehabt. Es war ein Doppeltor, das war wie ein normaler Schwung zu fahren, und ich bin es gefahren wie eine Haarnadel. Vielleicht habe ich mich durch die Sicht ein bisschen drausbringen lassen. Klassisch verfahren, das darf nicht passieren", haderte der Tiroler mit sich selbst.

Dabei hätte abstimmungstechnisch am Sonntag alles gepasst, der zweite Weltcupsieg war zum Greifen nahe.

"Da wäre ich bergauf schneller gewesen"

Das dritte Topergebnis bei vier Ausfällen (zuletzt zwei in Folge) in dieser Saison fuhr Manuel Feller ein.

"Der zweite Lauf ist mir mehr entgegengekommen, das habe ich schon beim Besichtigen gesehen, das macht Spaß. Im ersten wäre ich bergauf genau so schnell gewesen", vermeldete der Tiroler, der bei seinem Heimrennen als Fünfter das beste Kitz-Ergebnis seiner Karriere amtlich machte (zuvor einziges Ergebnis war Rang acht).

"Ein akzeptables Resultat. Ich hab noch das beste rausgeholt. Das gibt Selbstvertrauen."

Hirschbühl verpatzt das Rennen

Marco Schwarz fiel vom 11. auf den 16. Platz zurück, dabei hatte er im ersten Lauf doch noch "ein bisserl was offen gelassen und nicht das letzte Hemd riskiert". Marc Digruber verpasste als 19. die Chance, sich doch noch ins Rennen um die Olympia-Nominierung zu bringen.

Christian Hirschbühl war zur Halbzeit nur 28. und fädelte flott unterwegs im Finale ein. Für Südkorea bleibt nun nur noch Schladming am Dienstag, wo er ein Topergebnis einfahren muss. "Ich habe im falschen Moment die Ski laufen lassen. Es hat mich in eine leichte Kompression reingedrückt. Ich muss jetzt schauen, dass ich locker bleibe, der Speed ist okay", sagte der Vorarlberger.

Raschner belohnt sich nicht

Auch bei seinem 16. Versuch seine ersten Weltcuppunkte verpasste Dominik Raschner. Mit Startnummer 62 fuhr er an die 21. Stelle und qualifizierte sich erstmals in seiner Karriere für das Finale, wo er nach ein paar Toren eine Welle übersah und einfädelte.

Der 23-jährige hatte sich vor einem Jahr am Ganslernhang einen Bruch des Außenknöchels zugezogen, die Versöhnung mit dem Hügel muss warten. "Es wäre gewaltig gewesen, wenn ich in die Punkte gefahren wäre. Ich muss weiter fest arbeiten", blickte Raschner nach vorne.

Im ersten von Khoroshilov-Coach Jani Hladnik gesteckten, tückischen Kurs schieden 22 Läufer aus, darunter Thomas Hettegger und Johannes Strolz, einer wurde disqualifiziert. Fabio Gstrein verpasste als 48. den Sprung in den zweiten Durchgang.

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