Frage: In der Diskussion über den Klimawandel ist der Skisport heute fast schon böse. Wie erleben Sie das eigentlich?
Marcel Hirscher: Ich nehme die Argumente sehr ernst. Ich bin schon der Meinung, dass wir, also die Industrie, die Politik und auch die Seilbahnen, gefordert sind in Zukunft, wie wir mit dem Thema umgehen. Auch wenn das Snowfarming extrem wild ausschaut, bin ich trotzdem der Meinung, dass dieses Recycling des Schnees eigentlich der erste gute Schritt ist. Aber da kann man natürlich sehr viele Punkte betrachten und diskutieren.
Frage: Fängt die Saison nicht zu früh an?
Hirscher: Ich habe als aktiver Athlet schon immer gesagt, ich finde es zu früh, und darum tue ich mir da ein bisschen leicht, dass ich dabei bleibe. Als Aktiver war schon immer der Stress, dass wir ready werden müssen. Und es ist so schwer, ready zu werden, weil du hast keine Trainingsbedingungen und und und. Aber es ist schon ein gesellschaftliches Thema auch. Ski fahren kannst du mittlerweile, das war die letzten paar Winter schon, recht lang in den Frühling raus. Nur gehen da ganz wenige Leute mehr Ski fahren, weil es unnatürlich ist in unserem Zyklus.
Frage: Wäre es denkunmöglich, dass man bis in den April, Mai fährt? Also gibt es einen Beweis, dass die Leute den Skisport dann tatsächlich nicht annehmen würden?
Hirscher: Ich kenne keine Einschaltzahlen. Ich kann es nur nach meinem Gefühl sagen und kann nicht behaupten, dass ich mich auskenne. Es gibt so viele Argumente. Die einen argumentieren, es ist voll böse, die anderen sagen, es ist richtig. Es wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Ich weiß es nicht. Es muss definitiv im Gemeinsamen was gemacht werden. Dass es so weitergeht wie die letzten 100 Jahre ... das werden wir alle hoffentlich verstanden haben, dass es nicht so ist.