An Hirschers Kugelgewinn zweifelt im ÖSV-Lager niemand mehr. Der Salzburger hat im Gesamtweltcup 283 Zähler Vorsprung auf Henrik Kristoffersen, der Norweger wird im Saisonfinish nur noch die fünf ausstehenden Technikbewerbe bestreiten. Hat der 27-jährige Salzburger am Sonntag also zumindest 201 Zähler Vorsprung, ist ihm die große Kugel gewiss.
Kein Neid bei Teamkollegen
"Marcel macht es extrem gut. Er kann es auch so machen, weil er das Standing im ÖSV und bei der Skifirma hat. Er hat natürlich überall den besten Support, was man auch verstehen muss. Er überlässt nichts dem Zufall, von dem kann man sich schon viel abschauen. Vom Kopf her ist er sowieso ein Killer sozusagen, als Sportler gesehen", hebt Schörghofer die aus seiner Sicht entscheidenden Faktoren für den Hirscher-Erfolg hervor.
"Dass so viele Leute für ihn arbeiten, ist auch gerechtfertigt, weil er das durch seine Erfolge bestätigt", kommt auch bei Nösig kein Neid auf. "Er ist ein sehr guter Skitester, er spürt das alles brutal gut, was er braucht auf den gewissen Verhältnissen."
Aber auch körperlich sei Hirscher einer der Besten. "Wenn nicht der Beste. Alles zusammen passt bei ihm. Auch der Siegeswille, das gefällt mir so gut", meint Nösig anerkennend. Er versteht auch, dass der Team- und Weltbeste so viel alleine und abseits der ÖSV-Mannschaft trainiert. "Durch die Erfolge hat er einfach ein gutes Gespür, ob er gut drauf ist. Dann braucht er gar nicht unbedingt den Vergleich zu den Teamkameraden, so wie wir ihn schon brauchen."
"Marcel ist einfach gewaltig"
Leitinger verweist auf den Killerinstinkt Hirschers. "Er riskiert immer auch ziemlich viel, bringt das aber runter, weil er die skifahrerische Klasse hat."
Natürlich sei es das Ziel, sich heranzuarbeiten. "Wenn man sieht, dass er in seinem Alter schon 37 Weltcup-Rennen gewonnen hat, kann man sich schon einiges abschauen. In meinem Alter hat er schon zwei Kugeln gehabt. Er hat so viel erreicht, ein Bruchteil davon wäre schon wunderschön. Marcel ist einfach gewaltig", sagt der 24-Jährige.
Hirschers Akribie sieht auch Herren-Chefcoach Andreas Puelacher als Vorbild. "Wir müssen bei aggressiven Bedingungen bereit sein, mehr mit dem Material zu probieren. Wie Marcel das überall macht, müssen wir von der Speed-Seite her bereit sein, auf solchen Bedingungen mehr zu testen und zu versuchen, das Optimale rauszufinden", hatte er nach den Rennen in Südkorea deutlich gemacht, wie sehr Hirscher auch in diesem Belang vorbildhaft agiert.