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Shiffrin: Das erste Mal wirklich an mich geglaubt

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Dass Mikaela Shiffrin im RTL am Semmering ganz oben auf dem Podest stand, ist keine Überraschung. Auch mit Tessa Worley auf Rang zwei konnte man rechnen. Aber die Drittplatzierte Manuela Mölgg hatten wohl nur die wenigsten auf der Rechnung.

Die Südtirolerin stand zuletzt im Jänner 2011 im Slalom von Zagreb auf dem Stockerl. Wie sich die 33-Jährige das Podest-Comeback erklärt?

"Ich habe an Weihnachten mit Mikaela trainiert", lacht Mölgg, die mit Shiffrin und ihrer Familie die Feiertage in Italien verbrachte. 

"Wir konnten in Ruhe trainieren, es hat Spaß gemacht", berichtet Mölgg von den Trainingseinheiten mit der um 12 Jahre jüngeren Shiffrin.

"Da wusste ich, dass alles möglich ist" 

Aber auch Bruder Manfred Mölgg, dessen Formkurve aktuell ebenfalls nach oben zeigt, hat Anteil am Erfolg seiner Schwester. "Die vielen guten Ergebnisse von Manfred pushen mich. Ich glaube jetzt wieder an mich. Das ist einer meiner schönsten Podestplätze, noch dazu an der Seite dieser Top-Athletinnen. Das ehrt mich", sagt die Technik-Spezialistin.

Shiffrin gibt das Lob an ihre Kollegin zurück: "Ich freue mich sehr für sie. Als ich Manuela im ersten Durchgang gesehen habe, wusste ich, dass alles möglich ist." Die US-Amerikanerin nahm Mölgg im ersten Lauf 27 Hundertstel ab, im Finale setzte sie sich letztlich 0,78 Sekunden vor Tessa Worley und 1,09 Sekunden vor der Italienerin durch. 

Für Shiffrin war es der zweite Sieg im RTL und der zweite in Österreich. Ihren ersten RTL-Triumph im Weltcup feierte die 21-Jährige 2014 in Sölden.

Besondere Emotionen bei Shiffrin

Der Sieg am Semmering sorgte bei Shiffrin allerdings für besondere Emotionen. „Es war hart, aber ich habe mich gut gefühlt. Ich habe im RTL das erste Mal wirklich an mich geglaubt und wollte nicht perfekt, sondern schnell fahren. Dass es dann wirklich aufgeht, habe ich nicht erwartet.“

Auch die zweifache RTL-Saisonsiegerin Tessa Worley musste die Leistung ihrer Konkurrentin neidlos anerkennen. „Mikaela hatte zwei tolle Läufe und war nicht zu schlagen. Ich kann nicht überall schnell sein und bin mit meinem zweiten Platz sehr zufrieden“, sagte die Französin, die jedoch gleich mit einer Kampfansage aufhorchen ließ. „Morgen ist noch ein Rennen und ich werde voll riskieren. Ich fühle mich gut und habe viel Spaß.“

Auch Manuela Mölgg ist nach ihrem ersten Podestplatz seit knapp sechs Jahren auf den Geschmack gekommen. „Ich will morgen gleich die nächste Chance nutzen und wieder aufs Podium fahren.“

Auf der Rechnung haben muss man jedenfalls alle drei. 

Vom Semmering berichtet Daniela Kulovits

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