Aus dem ÖSV-Team gilt Vincent Kriechmayr, der die WM-Titel in Super-G und Abfahrt zu verteidigen hat, als höchste Trumpfkarte. Doch auch Marco Schwarz, der in fünf Disziplinen zum Einsatz kommen könnte, ist potenziell ein Medaillenhamster. Manuel Feller ist in Slalom und Riesentorlauf im erweiterten Favoritenkreis.
Die Schweiz bietet mit Loic Meillard zudem einen Allrounder der Extraklasse auf, der sogar Odermatt den Rang ablaufen könnte, wenn er in den berühmten Flow kommt. Der Mann aus dem Kanton Neuenburg kann in Slalom, Riesentorlauf, Super-G und der Kombination gewinnen.
Bei den Frauen ist Lara Gut-Behrami ähnlich breit aufgestellt wie Odermatt. In Cortina gewann sie 2021 Super-G und Riesentorlauf.
Der Gastgeber schwächelt etwas
Auch Norwegen hat weitere Asse im Ärmel. Lucas Braathen zählt nicht nur in Slalom, Riesentorlauf und Parallel zum Anwärterkreis, sondern hätte auch bei einem Antreten in der Kombination Chancen. Henrik Kristoffersen nimmt in den technischen Disziplinen einen weiteren Anlauf, nachdem er 2019 in Aare Riesentorlauf-Gold gewonnen hat. Ragnhild Mowinckel führt die Super-G-Wertung im Weltcup an.
Mit den Allrounderinnen aus Italien ist in allen Disziplinen außer dem Slalom zu rechnen: Federica Brignone, Marta Bassino, Elena Curtoni und - vor allem - Speed-Grande Sofia Goggia. Dieses Quartett hat in der laufenden Saison sieben Weltcup-Siege unter sich aufgeteilt. Ilka Stuhec aus Slowenien hat ihre Form wiedergefunden und könnte in Abfahrt und Super-G abräumen.
Eher überschaubar sind die Aussichten für die Gastgeber-Nation. Frankreich ist bei den Frauen mit Tessa Worley (Riesentorlauf, Super-G) und Romane Miradoli (Super-G) nur punktuell aufgestellt, bei den Männern deckt Olympiasieger Clement Noel den Slalom ab, Lokalmatador Alexis Pinturault hat in der Kombination und im Super-G derzeit die besten Karten.
Und Johan Clarey könnte als 42-Jähriger in der Abfahrt zum ältesten Ski-Weltmeister der Geschichte werden.