Shiffrin über Ausfall: "Wusste, ich darf den Fuß nicht vom Gas nehmen"
Ihren Patzer am Ende des Laufs, der offiziell zu einer Disqualifikation geführt hatte, schilderte sie wie folgt: "Ganz am Ende des Kurses hat sich der Untergrund etwas gewandelt, von diesem kompakteren Schnee zu einem etwas unbeständigeren. Ich wusste, ich muss auf meine Position achten, aber ich darf den Fuß nicht vom Gas nehmen. Ich habe gewusst, das kann an dieser Stelle passieren - und so ist es am Ende auch passiert. Aber ich habe eigentlich alles auf Federica (Brignone; Anm.) aufgeholt. Ich dachte vorher nicht, dass das möglich wäre, also bin ich auch froh."
An ihre Olympia-Vorstellung im Vorjahr habe sie nach ihrem ersten Ausfall in dieser Saison nicht direkt gedacht. "Aber ich habe gedacht: Wenn ich jetzt durch die Mixed Zone gehe, wird jeder fragen: Ist das wieder wie Peking?", erzählte Shiffrin.
Auch medaillenlose WM würde Shiffrins Traumsaison nicht zerstören
Sollte die WM tatsächlich ähnlich glücklos ablaufen, könne sie damit leben. "In dieser Saison habe ich einige überragende Rennen gehabt. Ich würde die bisherige Saison ohne WM-Medaille nehmen, wenn es eine Entweder-oder-Frage ist. Aber ich werde um die Medaillen fahren, weil es das ist, was man bei einer WM tut. Ich habe keine Angst vor den Folgen, solange ich diese Mentalität von heute habe."
In diesem Winter hat Shiffrin im Weltcup bisher elf Siege geschafft, was sie bis auf einen Sieg an die Weltrekord-Marke von Ingemar Stenmark brachte. Der Schwede hat in seiner Karriere 86-mal im Weltcup gewonnen. Bei der WM in Méribel will die 27-Jährige definitiv noch im Super-G, Riesentorlauf und im Slalom am Start sein.
Über weitere Einsätze wolle sie kurzfristig entscheiden. "Alles in allem war es eine so verrückte, überwältigende Saison. Es fühlt sich so an, als müsste ich mich gar nicht motivieren", berichtete sie. "Es ist das Beste, was ich je gemacht habe."