"Das ist das Um und Auf": Wie Hütter die ÖSV-Frauen erlöste
Der Bann ist gebrochen! Conny Hütter erlöst Österreichs Ski-Frauen und sorgt im Super-G in Kvitfjell für den ersten rot-weiß-roten Sieg in dieser Weltcup-Saison.
Die Steirerin triumphiert in einem wahren Krimi eine Hundertstelsekunde vor der Italienerin Elena Curtoni bzw. 12 vor Lara Gut-Behrami aus der Schweiz. Ergebnis des Super-G >>>
"Es war ein brutaler Fight, extrem knapp, die Konkurrenz ist sehr stark. Einmal müssen die Hundertstel auf deiner Seite sein. Sie waren auch schon oft nicht auf meiner Seite", sagt Hütter im ORF-Interview nach ihrem vierten Weltcup-Sieg, dem dritten in einem Super-G.
Nach der Traumabewältigung aufs oberste Podest
Nach ihrer Bronze-Medaille im Super-G bei der WM in Frankreich, dem größten Erfolg ihrer Karriere, erlebte Hütter zuletzt in Crans Montana ein schwieriges Wochenende. Am Ort ihres schlimmen Sturzes fand sie nicht die notwendige Überwindung, die es für ganz vorne braucht. Am Ende übermannten Hütter die Gefühle, stand sie mit Tränen in den Augen im Zielraum und sprach von "Traumabewältigung".
"In Crans Montana ist es mir emotional nicht gut gegangen - das musste einfach raus. Danach war ich gefühlt 10 Kilo leichter. Heute war es gutes Skifahren", erklärt Hütter. Nun scheint sich eine Saison mit Höhen und Tiefen endgültig zum Guten zu wenden.
"Ich will jedes Rennen ganz oben stehen, aber das Niveau ist extrem hoch. Es war ein voll enges Rennen. Ich wusste, dass ich pushen muss. Es ist viel gefunkt worden, am Start war Stress, weil wir gemerkt haben, ein paar Passagen, wo die Piste nachgibt und man musste einige Passagen weiter fahren. Ich bin froh, dass ich in das vertraut habe, was ich mir bei der Besichtigung vorgenommen habe. Ich habe riskiert und darauf kommt es im Super-G an."
Am Ende war das Hundertstel-Glück auf der Seite der Steirerin, die etwa nach der WM-Abfahrt als Vierte noch damit haderte.
Hütter: "Das ist bei das Um und Auf"
Der Grundspeed, sagt Hütter, sei schon den ganzen Winter über gut. Auf dem selektiven Kurs in Kvtifjell hat sie sich auf Anhieb wohl gefühlt - ein wichtiger Faktor dafür war das Material.
"Die Ski sind heute ruhig gelegen und das ist bei mir das Um und Auf. Ich habe mich einfach wohl gefühlt und dann kann ich attackieren. Wenn wir das treffen, dann geht was vorwärts. Das im Rennen immer so hinzubringen ist nicht ganz einfach, dass alles zusammenpasst", merkt die 30-Jährige an.
Hütter mischt plötzlich im Kugel-Rennen mit
Mit dem Sieg macht Hütter im Super-G-Weltcup Boden gut und mischt voll im Kristallkampf mit. Die Steirerin hat als Vierte nur 21 Punkte Rückstand auf Elena Curtoni. Lara Gut-Behrami fehlen nur 8 Zähler auf die Italienerin, Ragnhild Mowinckel hat 20 Punkte Rückstand. Federica Brignone mischt mit 32 Punkten Rückstand ebenfalls noch mit.
"Es ist immer schwierig. Wenn es am Ende reicht, dann ist es schön, aber auch sonst weiß ich, dass es eine gute Saison war", sagt Hütter.