Die Schlagzeilen schrieben die Routiniers, dahinter sammelte die zweite, teils deutlich jüngere Garde, einzelne Weltcuppunkte. "Mühsam nährt sich das Eichhörnchen", meinte Assinger nicht unzufrieden. "Es scheint, als legen die Jungen den Respekt vor den Weltcup-Strecken ab."
Anders als bei den Männern in Wengen, entbrannte im Pongau keine Diskussion um ein intensives Rennprogramm. "Wir kennen das von Lake Louise, dort haben wir auch drei Rennen", sagte Hütter. "Wenn wir hier zweimal runterfahren ist das eine Wengen-Abfahrt. Da muss man differenzieren." Dennoch war die 31-Jährige froh, am "Couch-Montag" durchschnaufen zu können. Ab 26. Jänner will sie beim Cortina-Triple wieder angreifen - und ihr Rotes Trikot im Super-G verteidigen.
Zauchensee als ÖSV-Erfolgspflaster
Die Zauchensee-Organisatoren durften sich auf die Fahnen heften, ein Erfolgspflaster für die Gastgebernation bereitet zu haben. "Wir versuchen alles cool herzurichten mit der Strecke als Attraktion, das bestätigen uns auch die Athletinnen", sagte Michael Walchhofer, der in seiner Heimat seit 2020 als Chef des Organisationskomitees fungiert. "Wenn ich andere große Damenstrecken hernehme, dann haben die viel Tradition, aber die Gesamtkomposition hebt uns ab."
Mut, Gleitfähigkeiten, aber auch technische Brillanz ist vom Gamskogel über das Kälberloch in Richtung Weltcuparena gefragt. Mit Hütter, Sofia Goggia und Lara Gut-Behrami setzten sich drei der Allerbesten durch.
ÖSV-Frauen bereiteten sich vor Ort vor
Dass Österreichs Team im Vorfeld hier trainieren konnte, ermöglichte einen mitentscheidenden Heimvorteil vor insgesamt 14.000 Fans. "Zauchensee ist immer unterstützend, wir haben auch immer wieder Trainingsmöglichkeiten hier. Die Liftgesellschaft steht da voll dahinter wie selten wo", bedankte sich Mandl.
Zauchensee, das ein kolportiertes Weltcup-Budget von 1,7 Mio. Euro auf die Beine stellte, konnte dank Wetterglück auch traumhafte Winterbilder in die Welt senden.
Den Ort als jährlichen Fixpunkt im Weltcup-Kalender zu verankern, ist laut Walchhofer aktuell aber kein Ziel. "Wir haben mit St. Anton einen super Mitstreiter. Es ist in beidseitigem Interesse, das dem anderen nicht streitig zu machen." Der Zweijahresrhythmus - in einem Jahr Weltcup, im anderen Europacup - habe sich bewährt.