"Seit sechs Jahren rede ich nur über diesen Typen. Zuerst muss ich erklären, wie gut er ist. Dann, wie Scheiße wir ohne ihn sind. Und jetzt auch noch, was er für Ski hat."
Den größten Spaß hätten Kristoffersen und Hirscher sicher mit einem Sieg im Weltcup. Dieses Ziel gab der Annaberger bei der Präsentation seiner Ski-Marke vor rund einem Jahr selbstbewusst aus.
Und an diesem Ziel wird von allen bei Van Deer in akribischer Hirscher-Manier gearbeitet. „Am Montag um 9 Uhr gibt es in Annaberg eine Sitzung, eine Analyse, was wir noch besser machen können", erzählt Giger.
Denn der erste Durchgang in Sölden sei noch etwas durchwachsen gewesen. "Marco Odermatt ist in einer eigenen Liga gefahren. Jetzt müssen wir schauen, dass wir gut arbeiten und da auch noch rankommen."
Feller: "Die Fragen nach Hirscher gehen mir auf den Sack"
Eben dieser Odermatt gibt zu, von Kristoffersens Auftritt "auf eine Art" überrascht zu sein. "Er ist sehr gut Skigefahren, hat eine Topleistung gezeigt und dass das Material funktioiniert", späht der Sölden-Sieger natürlich auf die Konkurrenz.
Für Manuel Feller kommt Kristoffersens Podestplatz im ersten Rennen auf dem neuen Material weniger überraschend.
"Henrik ist so ein guter Skifahrer, dem kannst du anschnallen, was du willst. Der kompensiert so viel mit seiner Skifahrerei."
Dann macht der Tiroler den versammelten Journalisten im Zielraum von Sölden in seiner gewohnt direkten Art aber klar, dass ihm das Thema „Hirscher“ schon gehörig auf die Nerven geht.
"Ich bin wirklich froh, dass Marcel dem Sport erhalten bleibt. Was mir aber wirklich auf den Sack geht, sind eure Fragen. Seit sechs Jahren rede ich nur über diesen Typen. Zuerst muss ich erklären, wie gut er ist. Dann, wie Scheiße wir ohne ihn sind. Und jetzt auch noch, was er für Ski hat. Ich mag Marcel wirklich gerne, aber die Fragen über ihn die ganze Zeit, die nerven."
Feller spricht damit vielleicht das aus, was sich andere auch denken. Geht es bei Van Deer und Kristoffersen in dieser Tonart weiter, wird Marcel Hirscher wieder zum Dauerthema im Weltcup werden - auch wenn das nicht allen gefällt.