"Bei dem einen Rechtsschwung sind alle weit geworden, da wollte ich genug Höhe haben, habe die Tore davor schon Tempo rausgenommen und das verträgt es da runter nicht", erklärt Kriechmayr, was ihm am Ende eine noch bessere Zeit kostete.
"Wenn du es zu taktisch anlegst und ein anderer gibt Gas bis zum Ende, dann kriegst du eine aufpaniert", so der 31-Jährige.
Odermatt vergleicht sich mit Kriechmayr
Auch Odermatt hatte keine perfekte Fahrt, agierte nach einem Bock kurz nach dem Start aber am Limit. "Ich habe Speed verloren, dafür sind die nächsten Tore einfacher gegangen und dann baut man wieder Tempo auf. Ich glaube, eine blitzblanke Fahrt war unmöglich", sagt der Schweizer.
Gerade im Vergleich zur Abfahrt am Mittwoch, als er über eine Sekunde auf Kriechmayr verlor und nur Vierter wurde, konnte er sich mehr an sein Limit herantasten. "Im Unterbewusstsein bin ich sicher mehr ans Limit gegangen, aber das ist nicht immer geplant."
"Ich glaube, die Fahrt, die Vinc (Anm. Vincent Kriechmayr) gestern gelungen ist, die ist mir heute gelungen", so der glückliche Gesamtweltcupführende.
Hemetsberger: "Besser, als ich erwartet habe"
Glückluch ist auch Daniel Hemetsberger, der am Donnerstag das beste Super-G-Ergebnis seiner Karriere einfuhr, als Vierter nur knapp neben dem Podest stand. Dass das ausgerechnet in Bormio, wo er 2018 so heftig zu Sturz kam, der Fall war, ist doch eine spezielle Situation.
"Heute habe ich es komplett ausblenden können", so Hemetsberger, der sich auch im Vergleich zur Abfahr steigern konnte. "Ich habe heute gut meinen Fokus gefunden. Gestern habe ich meine Schwierigkeiten gehabt, da war ich im Kopf nicht bei hundert Prozent."
Im Super-G waren jedoch wieder Top-Leistungen möglich. "Heute habe ich mich gut gefühlt und habe mir gedacht, 'was soll passieren? Drück drauf aufs Gas', und das ist besser gegangen, als ich erwartet habe", so der 31-Jährige.