Erste Halbzeitführung: "Es war recht entspannt"
Leitinger überraschte in Lauf eins mit der hohen Startnummer 19 bei perfekten Verhältnissen mit Bestzeit, dabei ist der Salzburger eher für verhaltene erste Durchgänge bekannt.
"Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt. Ich habe dann gemerkt, ich kann Gas geben und habe die Schwünge im Steilhang kurz halten können. Es hat sich gar nicht so gut angefühlt im Steilhang, aber es ist natürlich schwer, 20 Tore hintereinander am Limit zu fahren. Man muss das Mittelmaß zwischen Aggressivität und Dosierung finden. Ich habe oben und unten alles gegeben und im Steilhang keine großen Fehler gemacht", lautete die Halbzeit-Analyse.
Für Leitinger war es die erste Zwischenführung in einem Weltcup-Rennen überhaupt.
"Ich habe mir das oft schon gedacht, wie das ist, als Letzter oben zu stehen. Für mich war es eigentlich recht entspannt", schildert er. "Heute bin ich eine coole Socke gewesen, das war oft nicht so."
Schuh-Änderungen bringt Erfolg
Oft war in der Vergangenheit zu hören, dass Leitinger im Training gute Leistungen abliefert, im Rennen umsetzen konnte er es nur selten.
"Ich hätte vor ein paar Wochen selbst nicht geglaubt, dass ich hier aufs Podest fahren kann. Man muss auch realistisch sein, die letzte Saison war nicht gut", gesteht der Salzburger.
Eine Änderung beim Skischuh hat nun zu mehr Sicherheit am Ski beigetragen. "Ich habe jetzt eine bessere Position am Ski, das macht für mich zur Zeit am meisten aus. Ich habe mich wirklich super gefühlt, deshalb gibt es da auch nichts woran man zweifeln muss."
Leitinger will "auf der Welle weiterreiten"
Für Team- und Zimmerkollege Stefan Brennsteiner kommt Leitingers Erfolg nicht überraschend. Die Anzeichen waren bereits vorhanden.
"Wenn der Roli ruhig wird und wenn man es ihm nicht so richtig ansieht, dann wird er gefährlich", weiß Brennsteiner.
Leitinger will trotz des gelungenen Saisonstarts "den Ball flachen halten", aber der berühmte Knopf scheint nun auch beim 30-Jährigen aufgegangen zu sein.
"Der Knopf ist sicher weiter offen als letztes Jahr, wo ich immer Probleme mit dem Feeling hatte. Ich habe es nie geschafft, mich so sicher am Ski zu fühlen wie heute."
Das gute Feeling will Leitinger nun in die nächsten Rennen mitnehmen. "Auf der Welle will ich weiterreiten."