Enges Rennen um Slalom-Kristall
Adelboden-Sieger Lucas Braathen führt nach fünf Rennen im Disziplinen-Weltcup mit 235 Punkten vor Landsmann Sebastian Foss-Solevaag (180) und Daniel Yule (162). Johannes Strolz (145) ist als bester Österreicher Achter, allerdings hat der auf Platz zehn liegende Manuel Feller (125) zuletzt in Kitzbühel coronabedingt passen müssen.
"Ich freue mich extrem auf Schladming. Es ist eines der geilsten Rennen. Da möchte ich wieder Vollgas geben", hat sich Strolz fest vorgenommen. Schladming-Vorjahressieger Marco Schwarz hat nach einigen Verletzungen hingegen bisher nicht so wirklich in die Spur gefunden und ärgerte sich auch in Kitzbühel über Fehler. "Im Training passt der Flow-Zustand, im Rennen absolut noch nicht", erklärte der abgeschlagene Slalom-Weltcupsieger, der die Stunden bis Schladming gut nutzen wollte, "um den Flow-Zustand im Rennen wiederzufinden".
Alle Sieger auf der Planai:
Auch Schladming erhielt zuletzt bis zu 20 Zentimeter Neuschnee und hatte alle Hände voll zu tun, um die Rennpiste wieder in Schuss zu bringen. "Mit kalten Nächten sollte sich eine sehr, sehr knackige bis eisige Piste ausgehen", blickte OK-Chef Hans Grogl am Sonntag dem Jubiläumsrennen zuversichtlich entgegen.
Totale Vereisung? "Mythos Hirscher"
Zur Diskussion bzw. dem Wunsch auch Österreichs um eine totale Vereisung meinte Grogl: "Das ist noch ein bissl der Mythos Hirscher. Mittlerweile ist der ganze Ski-Tross froh, wenn vom ersten bis zum 40. Läufer gleichbleibende Bedingungen herrschen."
Für Grogl ist es der letzte Auftritt als OK-Chef in Schladming. Der 68-Jährige legt nach einem Vierteljahrhundert neben seinem Amt als Obmann im örtlichen Wintersportverein auch seine Funktion als Leiter des Organisationskomitees beim Nachtslalom nieder.
"Vor 25 Jahren konnte sich niemand vorstellen, dass ein Slalom im Jänner - unter der Woche, und noch dazu am Abend - funktionieren würde. Viele haben uns damals gesagt, dass wir mit dem Projekt scheitern werden. Heute ist der Nachtslalom eines der bedeutendsten Rennen im Skizirkus geworden und aus dem Weltcup-Kalender nicht mehr wegzudenken", blickte Grogl zurück. Sein Nachfolger steht noch nicht fest.
Das Rennen, das auch für ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober seit seiner Premiere im Jahr 1997 "eine ultimative Erfolgsgeschichte, aber auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region" ist, wird im Gegensatz zum Vorjahres-Geisterrennen nun 1.000 Zuschauer auf der Tribüne des mächtigen Zielstadions haben. Auf der nahen Hohenaus-Tenne kommen nochmals etwa 300 dazu. Auch Zaungäste, die wie vor zwei Wochen bei den Frauen das Rennen von der Straße aus mitverfolgen, wird es wohl wieder geben. Side-Events finden trotz des Jubiläums aber natürlich keine statt. "Das holen wir nach", versprach Grogl.