ÖSV-Cheftrainer Pfeifer: "Wir haben uns unter unserem Wert verkauft"
Schon 2019 und 2020 hat kein Österreicher beim Heimrennen auf dem Rettenbachferner die Top Ten geknackt.
"Das Ergebnis schaut ein bisschen blöd aus", fasst der neue Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer die Leistung seines Teams zusammen. "Ich glaube, wir haben uns unter unserem Wert verkauft. Wir sind phasenweise gut Ski gefahren, das hat man gesehen. Aber in Summe haben wir nicht einen guten Lauf runtergebracht."
Wie der Cheftrainer zieht auch Schwarz eine gemischte Bilanz. "Ich bin schon zufrieden mit meinem Riesentorlauf-Schwung, ich habe es vielleicht nicht so umsetzen können heute", meint der Kärntner. Im unteren Teil des Steilhangs sei er "immer zu gerade" gewesen.
Patrick Feurstein hat seine Achilesferse schnell gefunden. "Unten kriege ich immer brutal auf den Deckel. Das muss ich besser machen in Zukunft", meint der Vorarlberger, der im Sommer zu "Head" wechselte.
Zumindest Kriechmayr hat sein Ziel erreicht
Vincent Kriechmayr startete als 25. des ersten Durchgangs früh in die Entscheidung, rutschte jedoch im Steilhang am Innenski weg. Damit war die Zeit dahin, der Oberösterreicher wurde schließlich 27. "Auch wenn der Umfaller unnötig war, war mein Ziel der zweite Durchgang, das habe ich geschafft", sagt er. "Ich konzentriere mich jetzt auf die Speedrennen.Der Riesentorlauf wird mich wieder längere Zeit nicht sehen."
Matthias Mayer schied wie Dominik Raschner im ersten Durchgang aus. "Es ist nicht so gegangen. Ich habe am Schluss wieder den Innenskifehler gemacht", bedauert der Speed-Spezialist und dreimalige Olympiasieger.
Raphael Haaser verpasste als 38. die Qualifikation für den zweiten Durchgang. "Ich glaube, es war von oben bis unten eine saubere Fahrt, aber ab und zu so mit Halbgas", meint der Tiroler
14.000 Fans am Gletscher: "Von sowas träumt man als kleiner Junge"
Unabhängig von den Ergebnissen schwärmten alle ÖSV-Asse von der Kulisse am Rettenbachferner. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es heuer keine Zuschauer-Einschränkungen mehr. Insgesamt nahmen 14.500 Fans den Weg auf den Gletscher auf sich, um im Zielgelände eine Ski-Party zu feiern.
"Voll geil! Von sowas träumt mal als kleiner Junge", schwärmt Feller von der Kulisse beim Heimrennen. "Es ist cool, dass wir das Ganze wieder gemeinsam feiern können."
"Lässig! Die Leute haben eine Gaude, ich glaub, es tut jedem gut. Ich freue mich auch, dass wieder alle dabei sind", sagt Marco Schwarz. Matthias Mayer ergänzt: "Die Stimmung und das ganze Flair wieder mitzubekommen ist immer lässig."
"Gestern haben wir nicht damit gerechnet, dass hier gefahren wird"
Dass die Ski-Party überhaupt steigen konnte ist vor allem den zahlreichen Arbeitern auf der Strecke zu verdanken. Nach der Absage des Frauen-Rennens buttelten die Verantwortlichen unermüdlich, um die Piste renntauglich zu machen.
"Gestern haben wir nicht damit gerechnet, dass hier gefahren wird. Ein Riesen-Kompliment an die Veranstalter, die Piste war hervorragend", lobt Vincent Kriechmayr. Auch von Feller gibt es ein "Hut ab" für die Veranstalter.