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Bennett: "Der Ort bringt mich mental in eine gute Stimmung"

Bennett: "Der Ort bringt mich mental in eine gute Stimmung" Foto: © GEPA

Der erste Speedsieger im alpinen Ski-Weltcup der Männer 2023/24 heißt überraschend Bryce Bennett.

Der US-Amerikaner setzte sich am Donnerstag mit Startnummer 34 in der plangemäß verkürzten Abfahrt in St. Christina/Gröden in einem Hundertstel-Krimi vor Aleksander Aamodt Kilde (NOR/+0,03 Sek.) und Marco Odermatt (SUI/+0,05 Sek.) durch.

Für die Österreicher gab es eine herbe Abfuhr, Stefan Babinsky verhinderte als Sechster (+0,36) das totale ÖSV-Debakel (zum Rennbericht >>>).

Babinsky mit Top-Resultat: "Ich bin superhappy"

Für den auch die Sonneneinstrahlung perfekt ausnützenden Babinsky (Nummer 44) war es nach zwei vierten Rängen heuer im Frühjahr das nächstbeste Karriereergebnis.

"Mir ist heute alles voll aufgegangen, ich bin superhappy. Es ist ein kurzes Rennen, da darf man sich keinen Fehler erlauben", sagte der 27-Jährige, der volles Risiko genommen hatte. "Ich habe von oben bis unten voll attackiert."

Nur Platz 17 - Kriechmayr nimmt sich selber in die Mangel

Vincent Kriechmayr hatte auf Platz 17 liegend 0,61 Sekunden Rückstand.

Der Oberösterreicher sparte nicht mit Selbstkritik, er habe auf der Ciaslat-Wiese ein paar Prozent zurückgenommen. "Ich bin die Ciaslat vielleicht leider nur mit 95 Prozent gefahren, das ist bitter, weil man weiß, dass man auf dem Niveau immer riskieren muss. Ich hätte mehr Risiko nehmen müssen. Und schade, dass ich ins Ziel hinein so viel verloren habe."

Er werde am Freitag mit der Wut im Bauch attackieren. Daniel Hemetsberger hatte 0,94 Sek. Rückstand. Daniel Danklmaier und Otmar Striedinger bereits außerhalb der Top 30 ex aequo 1,04, Marco Schwarz 1,12.

Ergebnis der 1. Gröden-Abfahrt>>>

Schwarz: "Dass es so schlecht ist, hatte ich nicht im Gefühl"

"Ich bin nicht verwundert. Der Schnee hat ausgetrocknet, das kommt mir nicht so entgegen. Ich habe damit gerechnet, dass es viel feuchter ist. Mit der Fahrt bin ich zufrieden, der Grundspeed war nicht da", meinte Hemetsberger.

"Ich bin das zweite Mal heruntergefahren, für die Ciaslat brauch man einfach die Erfahrung, wie man hinkommt, wo man hinspringt. Gut analysieren für die nächsten zwei Rennen und es dann besser machen. Dass es so schlecht ist, hatte ich nicht im Gefühl", sagte Schwarz, der sich ein zweites Training gewünscht hätte.

Dieses war wegen Schneefalls abgesagt worden. Wetterbedingt konnten zuvor die Speedrennen in Zermatt/Cervinia und Beaver Creek nicht stattfinden, weshalb in Gröden der Saison-Auftakt für die Abfahrer erfolgte.

Schwarz will wie Odermatt alle fünf Dolomiten-Rennen in Angriff nehmen. Das heißt auch den Super-G am Freitag sowie die Abfahrt am Samstag in Gröden und die zwei Riesentorläufe in Alta Badia am Sonntag und Montag. Für Schwarz folgt zum Drüberstreuen vor Weihnachten dann noch der Slalom am 22. Dezember in Madonna di Campiglio.

"Spezielle Geschichten werden immer wieder in Gröden geschrieben"

Für Bennett war es der zweite Weltcupsieg - der zweite in Gröden, wo er auch 2021 erfolgreich war. "Ich fühle mich hier wohl, der Ort bringt mich mental in eine gute Stimmung."

Nach einer komplett verpatzten Vorsaison habe er sich im Sommer neu fokussiert und vieles umgestellt. "Ich wollte heute einen guten Lauf zeigen. Ich hatte viele Zweifel und wollte es nur laufen lassen und es mir selbst zutrauen", sagt der Zwei-Meter-Mann.

Aleksander Aamodt Kilde wurde sein 22. Weltcupsieg bzw. der sechste Triumph in Gröden knapp entrissen. Trotzdem überwiegt beim Norweger die Freude: "Es war so schön zu fahren, ein enger Lauf. Ich habe eigentlich ein paar Fehler gehabt, aber der untere Teil von Ciaslat bis zum Ziel war wirklich sehr gut."

Vor allem über den endlich geglückten Saisonstart freute sich der Abfahrtsweltcup-Sieger der Vorsaison: "Endlich haben wir mit Rennen angefangen, es wurde wirklich Zeit."

Der Drittplatzierte, Marco Odermatt, freute sich nach der Bestzeit von Bennett für seinen Konkurrenten: "Ich glaube, das ist das Schöne am Sport. Spezielle Geschichten werden immer wieder in Gröden geschrieben. Jetzt sind es nicht zwei, sondern fünf Hundertstel." 

Er wisse, wo er Zeit in der heutigen Fahrt verloren hat. "Die verkürzte Abfahrt in Gröden ist ein extrem enges Rennen. Wie in den letzten Jahren, die knappen Podestplätze hinter dem Sieg, aber ich bleibe dran", zeigte sich der Schweizer kämpferisch.

Ergebnis der 1. Abfahrt in Gröden:



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