Weiterer Reinfall für das Prestige-Projekt der FIS?
Das Ziel der neuen Weltcup-Strecke liegt im italienischen Cervinia auf 2.865 Metern Seehöhe, der Start erfolgt oberhalb Zermatts auf 3.800 Metern. Das macht das Rennen, bei dem mehrheitlich Gletscher befahren werden, zum höchstgelegenen im Ski-Weltcup überhaupt - zugleich aber auch extrem wetteranfällig.
Pfeifer würde nicht grundsätzlich sagen, "dass es komplett sinnlos ist", hier zu fahren, beteuerte er am Donnerstag. "Aber man muss sicher, wenn man zu dem Zeitpunkt hergeht, damit rechnen, dass es eine Fifty-fifty-Chance ist. Du kannst einmal eine gute Woche erwischen. Aber ob du zwei Rennen und zwei Trainings runterfahren kannst ...", zeigte sich der Kärntner skeptisch.
Die Premiere im vergangenen Jahr, die zu einem zwei Wochen früheren Termin Ende Oktober geplant war, wurde wegen Schneemangels abgesagt.
Eine neuerliche Absage beider Rennen wäre für die Veranstalter und besonders für die FIS-Spitze, die das grenzübergreifende Speed-Opening unbedingt realisieren will, ein weiterer PR-Reinfall.
Die Rennen ins Frühjahr zu verlegen, sei laut Pfeifer auch andiskutiert worden. "Aber da geht es anscheinend wegen der Quartiere und gewissen anderen Umständen nicht."
In der kommenden Woche (18./19.11.) sind in Zermatt/Cervinia zwei Abfahrten der Frauen geplant.
Speed-Tross: Schwierige Vorbereitung, schwieriger Saison-Start
Für den Speed-Tross der Männer setzen sich damit die Wetterprobleme, die schon in der Vorbereitung ein unliebsamer Begleiter waren, nahtlos fort.
"Wenn du gar nicht zum Fahren kommst, macht es das Leben nicht einfach. Wir haben schon einen schwierigen Sommer gehabt, und jetzt auch quasi gar kein Speed-Training machen können. Es geht eh allen Nationen ähnlich, jeder würde gerne fahren", sagt Pfeifer.
Bereits das Sommertraining in Chile war von untypischem Wetter gekennzeichnet gewesen, wie Vincent Kriechmayr erklärt. "Sehr viel Niederschlag, sehr viel Schnee. Normal haben wir da immer sehr gute Verhältnisse, sehr stabiles Wetter, heuer war das überhaupt nicht der Fall", so der Oberösterreicher.
Danach mussten auch auf europäischen Gletschern geplante Trainings abgesagt werden. "Einen Tag haben wir gehabt letzte Woche in Sölden, das war eher bescheiden", betont Kriechmayr.
Man müsse damit umgehen. "Es hat keiner einen Vorteil rausziehen können, vielleicht die Schweizer minimal, weil sie da trainieren haben können. Aber sonst haben alle Nationen die gleichen Verhältnisse gehabt."