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Rekord-Sieg für Hirscher in Adelboden

LAOLA1 Foto: ©

Marcel Hirscher ist nicht zu stoppen! Der Annaberger gewinnt nach dem RTL auch den Slalom in Adelboden und feiert seinen insgesamt neunten Sieg am Chuenisbärgli. So oft hat bisher kein Herr in einem Weltcup-Ort gewonnen.

Hirscher sichert sich mit einem Traumlauf im Finale den Sieg 0,50 Sekunden vor Clement Noel (FRA) und Henrik Kristoffersen (NOR/+0,71). Marco Schwarz, Führender nach Lauf 1, fädelt Einfahrt Zielhang ein. 

Christian Hirschbühl, Marc Digruber und Johannes Strolz landen auf den Plätzen 21 bis 23. 

Ergebnis des Weltcup-Slaloms in Adelboden>>>

Michael Matt verpasst nach einem verpatzten Lauf die Qualifikation für den 2. Durchgang. Der leicht kränkliche Manuel Feller scheidet wie schon im Riesentorlauf aus. 

"Das war echt hart heute"

Wie schon zuletzt in Zagreb schied Marco Schwarz nach Halbzeitführung im Finale mit Einfädler aus, Hirscher indes brauste bei starken Schneefall mit Laufbestzeit von Position drei aus noch ganz an die Spitze, 0,50 Sekunden vor Noel.

"Das war echt hart heute. Ich wusste, dass Clement führte und dass hinter mir noch Henrik und Marco in der Form seines Lebens kommen. Ich wusste, dass ich hundert Prozent geben muss", sagte Hirscher nach dem 67. Weltcupsieg seiner Karriere.

Der Rekord in Adelboden lässt auch ihn nicht kalt. "Ich habe in Adelboden meinen ersten Top-Ten-Platz erreicht (Slalom-Neunter 2008/Anm.), nun habe ich 16 Kuhglocken und neun Siege, das ist wirklich ein spezieller Platz". Statistik: Siege an einem Ort>>>

Es war sein fünfter Slalomerfolg in Adelboden nach 2012, 2013, 2014 und 2018. Im Gesamtweltcup hat Hirscher nach zwanzig Saisonrennen 976 Zähler auf dem Konto, es folgen Kristoffersen (571) und der Tagesvierte Alexis Pinturault (494). Stand im Gesamtweltcup>>>

"Wacher und aufgeweckter"

"Es war wieder besser, wieder Vollschub. Wesentlicher wacher und aufgeweckter", meint Hirscher nach seinem Feuerwerk im Finale, das ihn von Rang drei noch an die Spitze bringt. Und ergänzt mit einem Schmunzeln: "In der Früh herum, das ist nicht meine Zeit. Ich bin normal ein Langschläfer."

Dass er trotz seiner Siege von Verunsicherung spricht, erklärt der 29-Jährige so: "Ich habe gleich viele Skitage, aber weniger gute Trainingstage. Es ist nicht so viel Produktivität drinnen. Wir haben einige neue Baustellen, die nicht nicht ganz abgeschlossen sind und etwas Verunsicherung mitbringen."

Allerdings bringen diese "Baustellen" auch Erfolge - wie etwa im Riesentorlauf am Samstag: "Sie lassen einen aber auch - so wie gestern im 2. Durchgang - ein Rennen gewinnen. Ich bin in einem Prozess drinnen, wo es heißt, die nächsten Schritte zu machen. Da verzettelt man sich manchmal etwas und lässt sich verunsichern. Aber das gehört dazu, damit es dann weitergeht."

Alle Slalomsieger in Adelboden>>>

"Mit diesen Fehlern kann ich Marcel nicht schlagen"

Kristoffersen war wie im Riesentorlauf am Samstag, als er Zweiter wurde, fehlerhaft unterwegs. "Ich denke, der Speed ist da. Aber wenn Marcel auf dem Level fährt, auf dem er momentan ist, dann kann ich ihm mit diesen Fehlern nicht schlagen. So ist das Leben. Ich kann nur machen, was ich mache. Ich habe es probiert", sagte der Norweger.

Noel landete erstmals in seiner Karriere in einem Einzelrennen auf dem Podest. "Das ist wunderbar, die Atmosphäre hier ist großartig. Das war ein wirklich, wirklich guter Tag für mich", erklärte der 21-Jährige.

Schwarz: "Das Skifahren passt"

Bitter endete das Rennen für Schwarz, der im ersten Lauf taktisch sehr klug gefahren war, indem er bei der Einfahrt in den Steilhang ein bisschen rausgenommen hatte.

"Die Nerven waren es nicht. Ich habe oben gut angefangen, über den Übergang wollte ich wieder rausnehmen, und dann ist es schon wieder passiert gewesen", sagte der Kärntner nach dem zweiten Lauf und versuchte das Positive mitnehmen.

"Das Skifahren passt. Ich lasse mich nicht drausbringen. Ich fahre morgen nach Wengen und werde die Abfahrtstrainings mitfahren und am Freitag die Kombi. Dann folgt die Vorbereitung auf den Slalom."

Hirschbühl ärgert "blöder Fehler an blöder Stelle"

Zweitbester Österreicher wurde Christian Hirschbühl, der in der Entscheidung von 13 auf 21 zurückfiel. Unmittelbar dahinter landeten Marc Digruber (22.) und Johannes Strolz (23.).

Hirschbühl hatte im ersten Durchgang nach einer starken Fahrt im oberen Teil einen "blöden Fehler an einer blöden Stelle" gemacht, im zweiten gelang es ihm nicht umzusetzen, was er sich vorgenommen hatte. "Ich habe es ins Ziel rein zu wenig laufen lassen. Das ist ärgerlich. Nichtsdestotrotz muss ich weitermachen und auf Wengen schauen." Digruber sieht bei sich die Form kommen, er wolle auf das Adelboden-Rennen aufbauen. "Jetzt kommt Wengen, das ist eines meiner Lieblingsrennen."

Feller wieder out

Der Tiroler Manuel Feller produzierte in Adelboden einen Doppelausfall, nach dem Riesentorlauf sah er auch im Slalom das Ziel nicht. In Spezialtorläufen war es der zweite Nuller nach Madonna die Campiglio, dem gegenüber stehen aber ein dritter Rang in Zagreb, ein vierter in Saalbach-Hinterglemm und ein Neunter in Levi.

Auch der Olympiadritte Michael Matt büßte in der Disziplinwertung Punkte ein, er verpasste als 34. die Teilnahme am zweiten Durchgang. Zum zweiten Mal in Folge nach dem Ausfall in Zagreb gab es daher keine Punkte, davor war er als Siebenter, Fünfter und Dritter auf dem aufsteigenden Ast.

 

Stimmen:

Marcel Hirscher: "Es war wieder besser, wieder Vollschub. Wesentlicher wacher und aufgeweckter. In der Früh herum, das ist nicht meine Zeit. Ich bin normal ein Langschläfer. Ich hab bei der Besichtigung schon gemerkt, es ist wieder ein bisschen anders. Und wieder ein bisschen mehr möglich. Aber das muss man auch nützen. Da herunter ist es bei dem Sauwetter immer eine Herausforderung. Es ist so oft hier, dass wir im Slalom alle miteinander nichts sehen. Das macht es echt schwer. Weniger gute Trainingstage. Gleich viele Skitage, aber nicht so viel Produktivität drinnen. Wir haben einige neue Baustellen, die noch nicht ganz abgeschlossen sind und etwas Verunsicherung mitbringen. Auf der anderen Seite lassen einen die aber auch – so wie gestern im 2. Durchgang – ein Rennen gewinnen. Ich bin in einem prozess drinnen, wo es heißt, die nächsten Schritte zu machen. Da verzettelt man sich manchmal etwas und lässt sich verunsichern. Aber das gehört dazu, damit es dann weitergeht. Das Double ist wunderbar.

Marco Schwarz: "Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. Ich weiß, dass ich gut und schnell skifahre - deshalb muss ich es eh wegstecken. Die nächste Chance ist schon nächstes Wochenende. Die Führung war keine Belastung. Ich habe gewusst, ich muss Gas geben - oben ist es mir gut gelungen. Aber dann wieder eingefädelt."

Henrik Kristoffersen: "Ich weiß nicht, was da wieder war. Aber so ist es - ich habe es probiert, aber ich hatte zwei große Fehler. Ich war schon eine halbe Sekunde hinten bei der ersten Zwischenzeit. Die starke Fahrt von Marcel habe ich nicht mitbekommen - aber es ist ganz normal. Wenn er vor mir am Start ist, dann weiß ich, ich muss schnell fahren - denn er ist der beste Skifahrer der Welt."

Clement Noel: "Ich bin schon ein bisschen überrascht, aber ich war schon in Levi nicht so weit weg vom Podium. Auf den ersten Podestplatz habe ich schon gewartet, es ist schön, dass es nun geklappt hat. Marcel ist immer sehr schnell - aber ich bin vor Henrik, das ist schon eine Überraschung für mich. Das sind zwei Legenden, ich bin noch ein junger Slalomfahrer."

VIDEO - Manuel Feller: Die Homestory

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