Müller war "sehr beunruhigt"
Dr. Franz-Josef Seibert, einer der behandelnden Ärzte, erklärt, dass Müller "sehr beunruhigt" war, als er in Graz eintraf und seine Beine nicht spüren konnte. Dieser Zustand hat sich bislang nicht verändert, die Medizinier haben aber bereits mit ersten Mobilisierungsmaßnahmen begonnen.
Eine Prognose, ob der dreifache Junioren-Weltmeister eines Tages wieder laufen kann, konnten und wollten Seibert und seine Kollegen nicht beantworten, weil es schlicht "nicht seriös" wäre.
Mit der komplikationslos verlaufenen Operation an seiner Luxationsfraktur C6/C7, also zwischen sechstem und siebentem Halswirbel, sei zumindest aus medizinischer Sicht alles dafür getan worden.
Ärzte: Organe sind beeinträchtigt
Müller befindet sich in einem "für diese Situation durchwegs guten Zustand", wie Dr. Philipp Metnitz, Leiter der Intensivabteilung, bestätigte. Allerdings gab er auch zu bedenken, dass Rückenmarksverletzungen auf dieser Höhe und in diesem Umfang über Tage hinweg einige Organfunktionen beeinträchtigen.
"Der Patient ist sich seiner Situation bewusst", fügt er an. Seine Eltern Rosmarie und Gottfried sind bei ihm.
"Er hatte die Bitte, alles zu unternehmen, damit er wieder gehen kann", schildert Seibert ein Gespräch mit dem Athleten.
Schröcksnadel sagt "sämtliche Unterstützung" zu
Der Österreichische Skiverband rund um Präsident Peter Schröcksnadel steht in intensivem Kontakt mit dem Ärzte-Team und hat Müller, obwohl er keinem ÖSV-Kader mehr zugehört, sämtliche Unterstützung zugesagt.
Müller wurde 2009 Junioren-Einzel-Weltmeister und gewann 2009 und 2010 Gold mit dem Junioren-Team. Neben sechs Siegen im Conti-Cup zählt auch ein sechster Platz beim Tournee-Auftaktspringen in Oberstdorf in der Saison 2009/10 zu seinen größten Erfolgen.
In dieser Saison war er in keinem Kader mehr vertreten und wollte sich über den Austria Cup empfehlen. In Bischofshofen war er als Vorspringer dabei, auch am Kulm fungierte er als Einspringer. Dabei kam es zu diesem verhängnisvollen Sturz.
Christoph Nister