Für Pertile ist Skispringen zumindest bis zu den Olympischen Spielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo definitiv noch ein Wintersport. Das könnte sich in Zukunft und vor dem Hintergrund des Klimawandels aber ändern.
Der Funktionär verwies beim Finale der Vierschanzen-Tournee darauf, dass die Kulissen mit grünen Wiesen und braunen Hügeln in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck wenig an ein Winter-Wunderland erinnerten. Eine globale Lösung und ein wetterunabhängiges Erfolgsprodukt sei ein langfristiges Ziel, die Saisonen könnten auf acht Monate ausgedehnt werden.
Brasilien, China & Co.: "Dorthin, wo viele Menschen sind"
"Wir haben großartige Möglichkeiten: Wir können auf Schnee springen. Wir können auf Matten springen. Wir können hybrid springen", sagte Pertile und dachte an neue Vermarktungsstrategien. "Und somit könnten wir nach Brasilien und nach China, dorthin, wo viele Menschen sind."
ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl befürwortete die Gedankenspiele der Funktionäre angesichts der globalen Erwärmung. "Aber es wird noch ganz viel Wasser den Bach runterlaufen, bis es da konkrete Pläne gibt", sagte der Tiroler zur APA. Es sei aber wichtig, sich Gedanken zu machen.
"Man muss schauen, wie es mit dem Klima weitergeht und vorbereitet sein." In dieser Saison habe es bisher keine Probleme mit dem Schnee gegeben, betonte Widhölzl, das könne in zehn Jahren aber auch anders sein.
Dass Skispringen in Zukunft vermehrt im Sommer stattfinden könnte, sieht Widhölzl kritischer. "Wir sind definitiv ein Wintersport und das sollte schon auch im Vordergrund stehen. Das sehen auch die Fans so. Im Sommer sind doch Fußball und Tennis daheim", sagte der 47-Jährige.
Auch eine Weltcup-Saison über acht Monate sei eher keine Lösung. "Weil es für die Athleten extrem anstrengend ist und es kaum Pausen gibt. Da müsste man das Format ändern und die Punktevergabe ähnlich wie beim Tennis kategorisieren", erklärte Widhölzl.