Kraft streut Sieger Wellinger Rosen
Ganz im Sinne eines fairen Sportmanns streute Kraft seinem deutschen Kontrahenten Rosen und freute sich für den Lokalmatadoren: "Sicher eines der schönsten Erlebnisse für den Andi, daheim vor so einer Kulisse zu gewinnen. Hut ab, dass er es heruntergebracht hat. Er war schon einmal als Letzter oben, hat es damals nicht geschafft, aber daraus gelernt."
Wellinger, der schon als Sieger der Oberstdorf-Qualifikation zu beeindrucken wusste, zeigte auch im Hauptbewerb seine Nervenstärke. Nach seinem Sieg war der 28-Jährige aber erst einmal "ein bisschen sprachlos".
"Unglaublich, dass ich das von gestern auf heute so stark umsetzen konnte. ich bin super glücklich. Ich freue mich jetzt auf alle Momente vor der Kulisse. Das ist einfach grandios", so der Tagessieger.
Selbst die Windkomplikationen meisterte der Deutsche mit Bravour. Wellinger meinte: "Die Pausen waren ein wenig mühsam für mich, aber ich habe es gut geschafft, mich auf meine Sachen zu konzentrieren. Ich habe zwei grandiose Sprünge gemacht und bin einfach super happy."
Unglücksrabe Fettner hat "immer brav aufgegessen"
Die schwierigen Bedingungen setzen ebenso dem Weltcup-Führenden - Stefan Kraft - zu.
"Für die letzten sieben Springer war es sehr schwierig. Mein zweiter Sprung war ein bisschen zu spät am Schanzentisch, vielleicht aber, bei diesen Bedingungen, das Richtige", konstatierte der Salzburger, der scheinbar besser mit den sich ändernden Windverhältnissen zurechtkam als sein Teamkollege Manuel Fettner.
"Es ist schon ein bisschen schade. ich weiß auch nicht ganz, womit ich mir das verdient habe, dass ich in beiden Durchgängen den meisten Rückenwind erwischt habe", fragte sich der ÖSV-Routinier und meinte: "Dabei habe ich zu Weihnachten immer brav aufgegessen. Aber ja so ist das. Man braucht auch bisschen Glück. Das habe ich heute nicht gehabt. Drei gute Sprünge habe ich schon lange nicht mehr hingebracht."
Nun soll die "Lockerheit" kommen
Gegenteiliges kann nun Wellinger von sich behaupten. Der Deutsche, dem in Oberstdorf drei bärenstarke Sprünge gelangen, lässt seine Konkurrenz um Kobayashi und Kraft nun drei bzw. zehn Punkte hinterhinken - für den Österreicher stellt der Rückstand jedoch kein allzu großes Hindernis dar.
"Lieber wäre ich schon vorn", lachte Kraft, um die Gegebenheiten im nächsten Schritt zu relativieren: "Zehn Punkte passen, es kann so schnell gehen."
"Die zwei Sprünge sind mir gut gelungen, es ist nichts schief gegangen. Jetzt kann ein bisschen Lockerheit kommen", betonte Kraft abschließend.