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Kritik bei ÖSV-Tournee-Fazit an Routiniers

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Während die polnischen Springer ihren Helden Dawid Kubacki auf Schultern durchs Stadion trugen, mussten die ÖSV-Adler im Interview-Marathon nach dem Herzschlagfinale Fragen nach den verpassten Zielen beantworten. Lokalmatador Stefan Kraft war zum dritten Mal bei dieser Tournee als Vierter am Podest vorbeigesprungen.

"Dreimal Vierter ist schon ein bisschen ungut", erklärte der geschlagen wirkende Salzburger danach. Ihm blieb nichts Anderes übrig, als abermals der Konkurrenz zu Spitzenleistungen zu gratulieren. "Die anderen waren einfach besser und immer ein paar Pünktchen vorn. Sie sind in einen Rausch gehupft, da konnte ich nicht mit", sagte Kraft. Er schloss die Tournee als Gesamt-Fünfter ab.

Das ÖSV-Team blieb auch zum Abschluss einer ernüchternden Tournee-Auflage wie vor zwei Jahren ohne Stockerlplatz. Damals war eine bis zur Saison 2005/06 zurückreichende Serie gerissen. "Ich hätte mir Platzierungen weiter vorne gewünscht", sagte ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder. "Wir haben es bei der Tournee nicht ganz rübergebracht, einige waren ein bisschen verkrampft, waren nicht so locker wie im Vorfeld."

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Felder mit Kritik an Routiniers, aber auch Lob

Die ausgegebene Top-drei-Platzierung auch im Gesamtklassement verpasst, landete auch sonst kein Österreicher außer Kraft im Spitzenfeld. Mit Philipp Aschenwald (11. ) und Michael Hayböck (18.) rangierten nach den vier Schanzen nur zwei weitere Österreicher in den Top 20.

Felder meinte jedoch: "Sie haben gekämpft wie die Löwen. Stockerlplatz ist es keiner geworden, leider schade. Krafti kann man keinen Vorwurf machen, es ist halt dreimal der vierte Platz geworden."

Allerdings scheute der Coach vor dem ORF-Mikro auch nicht davor zurück, vor allem die erfahrenen Springer in die Pflicht zu nehmen. "Andere wie Gregor (Anm.: Schlierenzauer) oder Michi Hayböck könnten es schon besser und müssen vielleicht ihre Einstellung zum Wettkampf umstellen."

Lob gab es hingegen für Aschenwald, welcher eine ganz gute Saison abliefere, jedoch auch noch lernen müsse, bei den Highlights wie einer Tournee nicht so verkrampft aufzutreten. Auch Daniel Huber, der sich zum Auftakt in Oberstdorf nicht einmal qualifizieren konnte, bekam Lob ab. "Er war damals am Boden zerstört, hat sich aber dann zurückgekämpft und gezeigt, dass er Kampfkraft hat", so Felder.

Kraft: "Es geht mir nicht gut"

Kraft hätte sich einen versöhnlicheren Abschluss der Tournee gewünscht, weiß aber, dass auf diesem Niveau Kleinigkeiten entscheiden.

"Es geht mir nicht gut. Schade, dass von den drei keiner Federn lassen hat. Dreimal Vierter ist schon ein bisschen ungut. Es liegt eng beieinander. Es muss alles zusammenpassen. Ich habe alles gegeben, die waren besser. Das muss ich akzeptieren. Es ist ein sehr hohes Niveau, das ich springe. Das Nötige hat gefehlt, dass es richtig ausgeht. Das nötige Glück haben wir auch nicht gehabt, auch von den Windpunkten her."

Aschenwald war bei seinem Resümee nach Bischofshofen ein bisschen hin- und hergerissen: "Ich bin sehr zufrieden mit den Sprüngen. Der eine oder andere Tag war nicht der beste Tag. Ich bin aber zufrieden, es war ein hohes Niveau, ich habe gut mithalten können. Ich bin sehr stabil geworden, das konnte ich auch bei der Tournee zeigen."

Schlierenzauer: "Der Weg nach oben stimmt"

Auch die kritisierten Hayböck und Schlierenzauer zogen Bilanz. Hayböck, Gesamt-18.: "Es hat immerhin immer für den zweiten Durchgang gereicht. Das war vor der Tournee nicht selbstverständlich, aber noch nicht das, was ich mir erhofft und erwünscht hätte. Grundsätzlich passt es, der Weg stimmt. Die Sicherheit fehlt noch. Ich weiß, dass mehr drin wäre."

Schlierenzauer steigerte sich mit Fortlauf der Tournee und freut sich über die kleinen Verbesserungen: "Ich habe schon bessere Tourneen erlebt. Aber es ist eine neue Zeitrechnung für mich, ich war vier, fünf Jahre weg vom Fenster. Der Weg nach oben stimmt, der Bergisel war das Highlight. Ergebnislisten lügen nicht, zeigen, dass noch was zu tun ist."

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