Pointner: "Ich kann es nicht mehr hören"
"Andererseits ließ das sture Verharren im Arbeitsmodus nie die Sicherheit aufkommen, die ein Springer für einen wichtigen Wettkampf braucht. Die gestrige plötzliche Erkenntnis von Heinz Kuttin, dass jetzt mit dem Analysieren Schluss sei, weil sich die „Jungs“ ja nicht mehr „spüren“, kommt viel zu spät. Das „Sich-Spüren“ braucht ein langfristiges Konzept und funktioniert nicht von heute auf morgen", kritisiert Pointner offen die Arbeit von ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin.
Dem "überforderten Betreuerteam", dem ein erfahrener Mann fehle, sei das "das ewige Relativieren mäßiger Erfolge zum schlechtesten Zeitpunkt auf den Kopf" gefallen, meint Pointner.
"Ich konnte es schon nicht mehr hören oder lesen: Der Anzug war „ein bisserl“ zu weit, der Wind „ein bisserl“ gemein, der Sprung „ein bisserl“ zu kurz", moniert der Tiroler.
Dennoch ist sich Pointner sicher, dass die ÖSV-Adler bei den Heimspringen in Innsbruck und Bischofshofen besser abschneiden werden. "Diese Schanzen sind wirklich altbekannt und der Druck fällt ebenfalls weg. Die drängenden Probleme werden dadurch aber nur kaschiert: Der Nachwuchs bleibt auf Continentalcup-Niveau stecken (denn auch dort werden seit Jahren mäßige Entwicklungen schöngeredet), die mangelhafte Wettkampfvorbereitung (der Arbeitsmodus lässt keinen Flow-Zustand zu) und die Tatsache, dass es dem alpin-lastigen ÖSV nur recht ist, wenn die Nordischen nicht zu stark sind."