Thurnbichler wechselte erst im Frühsommer zum polnischen Verband, heuerte im Skisprung-verrückten Land als Cheftrainer an. "Es ist sehr cool, die Arbeit mit dem ganzen Team macht extrem Spaß, es ist stimmig", sagt der 33-Jährige auf APA-Nachfrage.
Zuvor war Thurnbichler beim ÖSV als Assistenztrainer tätig, nun hat der Tiroler die polnischen Nationalhelden um Kamil Stoch und Kubacki unter seinen Fittichen. Die Erwartungen sind jedenfalls riesig, in den vergangenen sechs Tournee-Ausgaben jubelten Stoch dreimal und Kubacki einmal über den Gesamtsieg.
Bei Olympia in Peking lief es mit nur einer Bronzemedaille aber nicht nach Wunsch, im Weltcup gelang vergangene Saison gar kein Sieg.
Mit Thurnbichler kam der Erfolg wieder zurück, Kubacki reiste als Führender des Gesamtweltcups zur Tournee.
"In Polen ist jetzt wieder richtig Skisprung-Stimmung, nach dem letzten Jahr ist es Balsam für die polnische Seele. Die mediale Aufmerksamkeit ist auch viel höher als in Österreich, die Euphorie groß", betont Thurnbichler, der als Aktiver nur einmal im Weltcup an den Start gegangen war.
Stöckl und Widhölzl warten noch auf Tournee-Triumph
Der 49-jährige Stöckl, ebenfalls Tiroler, trainiert die Norweger indes schon seit März 2011. Ein Tourneesieg fehlt noch in seiner Trophäensammlung, in der Vergangenheit waren Anders Bardal (2013) und Rune Velta (2015) unter seiner Führung Weltmeister geworden.
Für Stöckl hat vor allem die Trainerausbildung im Skigymnasium Stams großen Anteil an den Erfolgen der rot-weiß-roten Betreuer. "Es steckt eine lange und gute Kultur dahinter, dass Österreich gute Trainer hervorbringt", sagte Stöckl vor einiger Zeit.
Widhölzl, von vielen "Swider" genannt, trainiert die ÖSV-Adler seit dem Frühjahr 2020. Der vierte Coach aus dem Tiroler-Quartett feierte auch dank Weltmeister Stefan Kraft und Team-Gold bei Olympia schon große Erfolge.
Der erste Tournee-Triumph als Trainer lässt noch auf sich warten, als Athlet hatte sich der 46-Jährige im Jahr 2000 zum Tourneesieger gekrönt.