"Kamil ist mit allen Wassern gewaschen"
Freitag trägt in Abwesenheit des rekonvaleszenten Severin Freund (2. Kreuzbandriss) die Hoffnungen auf den ersten DSV-Erfolg seit Sven Hannawald 2001/02 und unter Bundestrainer Werner Schuster. Der in Tirol lebende Kleinwalsertaler weiß um die Klasse Stochs, der just beim ersten Saisonhöhepunkt auf das Siegespodest zurückgekehrt war.
"Kamil ist mit allen Wassern gewaschen und einer der Ausnahmekönner unserer Sportart, der schon alles gewonnen hat", beschreibt Schuster den Rivalen seines Musterschülers. "Es wird sehr schwierig, den Rückstand aufzuholen, aber ich gehe davon aus, dass es möglich ist."
Stoch schaut nur auf sich
Doppel-Olympiasieger Stoch hatte in Garmisch wie schon in Oberstdorf mit Höchstweite im Finale ein großes Rufzeichen gesetzt. Das Niveau sei enorm hoch gewesen, kommentierte der Athlet aus Zakopane. "Und meine Sprünge waren wirklich gut."
Sein Rezept auf dem Weg zum neuerlichen Gesamtsieg ist das gleiche wie 2017. "Ich schaue nicht auf die Konkurrenz, sondern versuche, gute Sprünge zu machen und mich darüber zu freuen." Gewinnt er als Vorjahres-Vierter auch in Innsbruck, hat Stoch zwar noch nicht den bisher nur von Hannawald erreichten Grand-Slam geschafft, aber saisonübergreifend auf allen vier Schanzen in Serie triumphiert.
Historisches ÖSV-Debakel?
Stefan Kraft, der Tournee-Gesamtsieger von 2015, fiel zu Neujahr aus dem Kreis der Mitfavoriten. Der Salzburger verpasste in Garmisch das Finale. Damit droht erstmals seit 40 Jahren ein Schlussklassement ohne einen Österreicher unter den ersten zehn.