Ski Austria wünscht sich mehr Planungssicherheit
Vielleicht kann das Zustimmen zu einer ganzen Reihe von Vorschlägen von Ski Austria die Wogen glätten. So wünscht man sich, dass wie früher neun Monate vor Beginn des im Juli beginnenden FIS-Jahres die Kalenderplanung steht. "Sprich, dass im Oktober/November eines Jahres für das folgende Jahr ein Kalender verabschiedet werden muss", stellte Scherer fest.
Um die Planungssicherheit zu verbessern, erhofft sich Ski Austria parallel dazu einen Vierjahres-Kalender. Dieser "long-term-Kalender" solle nur noch in Ausnahmefällen geändert werden können. "Wir haben auch einen Antrag eingebracht, hinsichtlich der FIS-Weltmeisterschaften, dass im Vorfeld der Bewerbungen klar sein soll, wie die Bedingungen bei der Austragung sind, auch hinsichtlich der TV-Rechte." Auch eine klarere Regelung, wer gewisse Kosten trägt, sei erwünscht.
Themen sind auch Werbeflächen und Serien-Sponsorings bei FIS-Weltcup-Veranstaltungen sowie die Nutzung der finanziellen Reserven der FIS. "Sie sind primär für Unterstützungen der nationalen Verbände gedacht und in Ausnahmefällen für Erschließung neuer Geschäftsfelder." Und wenn doch solle dies vom FIS-Kongress ratifiziert werden. Unterstützung für all diese Vorschläge habe man von einer "Vielzahl von Verbänden". Daher sei man recht zuversichtlich, dass diese auch durchgehen, glaubt Scherer.
In Bezug auf Eliasch wollte Scherer "weder von einem guten noch einem schlechten Verhältnis reden". Man habe das Hindernis mit dem Gang vor den CAS aus dem Weg geschaffen, "um hoffentlich gemeinsam im Sinne des Skisports Lösungen zu finden".
Er selbst kommuniziert mit dem FIS-Generalsekretär Michel Vion und dessen Stellvertreter Niklas Carlsson. "Mit dem Herrn Eliasch geht es nicht operativ", hatte Stadlober kürzlich gemeint.
"Ich kann nicht sagen, dass es sich verschlechtert hat, ich erkenne schon positive Zeichen, dass es in die richtige Richtung geht. Wenn auch sehr langsam, aber immerhin", meinte Scherer dazu. Er hoffe auf die angekündigten Gespräche nach dem Kongress.
Veranstaltungen in weiß
Ob man wegen der Klimaänderung den Kalender weiter in Richtung April schieben muss? "Diesbezüglich braucht es einmal fundierte Analysen und Aussagen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, wenn in gewissen Regionen in Europa die Biergärten aufsperren, es warm wird und die Radfahrer rauskommen, dass vielleicht das Interesse am TV-Produkt Skisport abnimmt", sagte Scherer.
Er stellte aber fest, dass aber der zweiten November-Hälfte bis inklusive Februar die wichtigste Zeit sei. "Weil es da das höchste Interesse gibt und weil auch König Fußball nicht in dieser Intensität vorherrscht. Natürlich kann man über eine Verlängerung der Saison nachdenken, aber ich glaube auch, dass beispielsweise der Startschuss Ende Oktober durchaus Sinn macht, vor allem, wenn man die Lücke dann schließen kann."
Für eine stärkere Termin-Diversifizierung der verschiedenen Sparten wie etwa mehr Mattenbewerbe im Skispringen ist Scherer nicht. "So ehrlich muss man sein, wir stehen für den Skisport und den Schneesport und deswegen ist unsere Auffassung ganz klar: unsere Disziplinen sollten im Winter auf Schneeunterlage stattfinden und nicht auf grünen Mattenanlagen."
Die Fußball-WM in der Wüste habe zu dieser Ausnahmesituation geführt. "Wir leben vom Image einer schönen Berglandschaft von dem her machen wir Veranstaltungen in weiß."
Ski Austria war in der Vergangenheit immer wieder auch bereit, kurzfristig als Weltcupveranstalter einzuspringen. "So lange die Rechte-Situation so ist, dass wir das wirtschaftliche Risiko tragen, sind wir mit den derzeit uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten vollends zufrieden. Wenn es zu einer Beschneidung dieser kommt, dann wird die Bereitschaft für kurzfristige Übernahmen nicht so da sein."